
Foto: Michael Kramer, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
RÜTHEN
Geschichte
Die ältesten anthropologischen Spuren menschlicher Besiedlung in der Region Rüthen datieren auf die späte Altsteinzeit. In der Höhle „Hohler Stein“ in Kallenhardt jagten vor über 10.000 Jahren Angehörige der Ahrensburger Kultur, die sich durch den Gebrauch von Pfeil und Bogen auszeichneten. Ein durchlochter Hundezahn liefert Belege für ihre Anwesenheit.
Um die Geburt Christi existierte im heutigen Kneblinghausen ein römisches Militärlager. In der Folge ließen sich hier Franken und Sachsen nieder; bei Altenrüthen entstand eine sächsische Befestigung. Nach der Eroberung durch Karl den Großen wurde die Region in das Frankenreich integriert. Altenrüthen entwickelte sich zu einem religiösen Zentrum, von dem aus die Christianisierung der Umgebung ihren Anfang nahm.
Im Jahr 1200 erhob der Kölner Erzbischof Rüthen zur Stadt, um einen strategisch wichtigen Vorposten in Westfalen zu etablieren. Die Stadt wuchs aus einer älteren Siedlung heraus, erhielt ein eigenes Stadtrecht und integrierte benachbarte Dörfer. Rüthen tritt der Hanse bei, blieb jedoch wirtschaftlich weitgehend regional geprägt. Die Stadt war wiederholt von verheerenden Bränden, Pestepidemien und sozialen Konflikten betroffen.
Zwischen 1573 und 1664 fielen 167 Menschen der Hexenverfolgung zum Opfer. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte Rüthen eine wirtschaftliche Belebung, insbesondere durch den gefragten Grünsandstein, der viele Bauhandwerker anlockte. Dennoch blieb die soziale Kluft ausgeprägt, und der Handel blieb schwach entwickelt.