Voßwinkel

Wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen

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Der Ortsname Voßwinkel setzt sich aus dem plattdeutschen „Voß“ = Fuchs und dem Grundwort Winkel als Bezeichnung für einen abgelegenen Ort zusammen. Ein abgelegener Ort, der von Füchsen häufig besucht wurde oder wie man umgangssprachlich sagt: Ein Ort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Und trotzdem ein sehr lebendiger Ort mit seinen 2.000 bis 2.500 Einwohnern.

Erstmalig erwähnt wird Voßwinkel 1187 in einer Urkunde des Erzbischofs Philipp, in der ein Zeuge Gerhadus de Vosswinckele genannt wird.

Ursprünglich waren mehrere Höfe für die Gründung von Voßwinkel verantwortlich: Der älteste (Wiethoff) wurde von dem Geschlecht der Edlen von Voßwinkel bewohnt. Der Haarhof, der Niederhof, Haus Höllinghofen und die Höfe der Geschlechter Blumenthal, von Plettenberg, von Bredenol und von Boynen spielten ebenfalls eine große Rolle.

Kirche

Die St.-Urbanus-Kirche in Voßwinkel blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in sehr alten Urkunden wird sowohl die Kirche selbst als auch ein Pfarrer aus Voßwinkel erwähnt – ein klarer Hinweis darauf, dass der Ort schon früh eine eigenständige Pfarrgemeinde besaß, vermutlich sogar schon vor dem 13. Jahrhundert.

Im Laufe der Jahrhunderte war die Kirche mehrfach von Zerstörung und Wiederaufbau geprägt. Nach einem verheerenden Brand wurde sie neu errichtet, später erweitert und erneut durch ein Feuer stark beschädigt. 1765 konnte sie – verzögert durch den Siebenjährigen Krieg – endlich geweiht werden. 

Ein Besuch der St.-Urbanus-Kirche lohnt sich – nicht nur wegen ihrer architektonischen Schönheit, sondern auch wegen der eindrucksvollen Geschichte, die sie in ihren Mauern trägt.

Schule

Auch die Schulbildung in Voßwinkel kann sich sehen lassen: Schon früh gab es im Ort eine Schule, die unter kirchlicher Aufsicht stand. Sie bestand aus einem Klassenraum und einem Raum zur Lagerung des Brennholzes.  Später wurde ein Bauernhaus zur Schulnutzung  und einer Lehrer- bzw. Küsterwohnung umgebaut.

Als eine weitere Schule notwendig wurde, erbaute die Gemeinde 1878 eine „Mädchenschule“, die 1881 bezogen wurde. Diese Schule wurde 1910 noch einmal ausgebaut und danach wurden Mädchen und Jungen gemeinsam unterrichtet.

 

Naturdenkmale

Voßwinkel bietet darüber hinaus fünf Naturdenkmale, darunter Linden und Eichen mit einem Stammdurchmesser von ca. 100 cm. 

Wegekreuze

Die Vielzahl von Wegekreuzen dürfte auf die starke katholische Ausrichtung von Voßwinkel zurückgehen: Wir finden z. B. ein Familienkreuz, ein Kreuz anlässlich einer Silbernen Hochzeit, ein Arma-Christi-Kreuz, welches 1866 nach dem Deutschen Krieg von Heinrich Deimel errichtet wurde, der gesund aus diesem Krieg zurückgekehrt war und viele mehr.

Wer mehr über die spannende Geschichte von Voßwinkel wissen möchte, dem sei das Buch von Alex Paust „Dorfgeschichte Voßwinkel“ wärmstens empfohlen.

 

 

Historische Daten 

  • 1187: Erste urkundliche Erwähnung Voßwinkels (Gerhadus de Vosswinckele)
  • 1214: Nennung der Kirche in einer Urkunde des Klosters Oelinghausen
  • 1231: Pfarrer Elricus de Vosswinckele belegt
  • 1328: Erwerb einer Hufe Voßwinkeler Landes durch das Kloster Oelinghausen
  • 1413: Kloster erwirbt ein abgeschlossenes Gut („Dreckhof“ = „Haus im Sumpf“)
  • 1475: Ankauf von neun Morgen Ackerland durch das Kloster
  • 1720 / 1749 / 1765: Renovierungen, Brand und erneute Weihe der Kirche

Bedeutende Höfe und Adelsgeschlechter:

  • Edle von Voßwinkel (Wiethoff)
  • Haus Höllinghofen
  • Geschlechter: von Blumenthal, von Plettenberg, von Bredenol, von Boynen

 

Infokasten: Schulgeschichte Voßwinkels

  • Erste Schule unter kirchlicher Aufsicht (erwähnt in Visitationsakten)
  • Umbau eines Bauernhauses zur Schule mit Lehrer-/Küsterwohnung
  • Bau einer separaten Mädchenschule
  • Erweiterung der Schule und gemeinsamer Unterricht für alle Kinder

 

 

Voßwinkel zur Zeit der Erntearbeiten (1998) und Schloss Höllinghofen in der Dämmerung eines kalten Winterabends im Jahr 1998.

Fotos: Georg Hennecke

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